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Du befindest Dich in der Rubrik Neue Avantgarde CDs. Hier sind Infos und Rezensionen von neuen und aktuellen Avantgarde CDs, die in den letzten Wochen und Monaten vorgestellt worden sind. Infos zu älteren Avantgarde CDs findest Du bei einem Klick auf den Link “Verzeichnis”. Ein umfangreicher Avantgarde-Katalog mit experimenteller Musik aus über 40 Jahren wird zurzeit erstellt und steht ab Ende des Jahres 2020 auf unserer Partnerseite musikverrueckt.de zur Verfügung.

Avantgarde CDs

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SUN RA And His Arkestra “PROPHET”  Zurück zur Übersicht - Back to the previous page

Sun Ra - Prophet

TRACKLISTING:

01. Prophet
02. Infinity Excursion
03. The Prophet At Play
04. The Prophet Returns
05. They Plan To Leave
06. They’ll Come Back

Label: Modern Harmonic
Web: https://sundazed.com/modern-harmonic.aspx 

COSMIC JAZZ

Für Fans von: John Zorn - Dougie Stu - Cosmic Renaissance

 USA

SUN RA ist eine der Jazz Legenden, die in hiesigen Landen fast nur Insidern bekannt ist. Zwar haben die meisten den Namen schon irgendwo aufgenommen, aber selbst haben sie meist kaum bis gar nichts von der Jazz Koryphäe gehört. Ist auch kein Wunder in einem Land, in dem Musiker wie Till Brönner oder der Sänger Jamie Cullum bei Jazz Festivals als das Non-Plus-Ultra gefeiert werden oder in dem man immer noch auf dem Stand von Glenn Miller oder Louis Armstrong stehen geblieben ist. Die superfeinen Jazz Musiker aus Deutschland, die irgendwo im Untergrund und auf kleinen Labels virtuos herumwirbeln, kennt sowieso fast keine Sau, auch in den Medien prägen lediglich Wiederholungen von alten Konserven das Bild. Und in Zeiten der digitalen Playlisten verkümmern die mit viel Liebe eingespielten Alben diverser deutscher Jazz Künstler (Axel Fischbacher, Hanno Busch) und fristen ein einsames Dasein in den Regalen der Online-Shops und Labels.

Anyway – der am 22. Mai 1914 als Herman Poole Blount geborene Musiker, der sich später in Anlehnung an den ägyptischen Sonnengott einfach SUN RA nannte, hat zu Lebzeiten ungefähr 50 Studio Alben veröffentlicht, nach seinem Tode am 30. Mai 1993 sind mit Sicherheit noch einmal so viel Longplays posthum vermarktet worden. Das 2022er „Prophet“ gehört dazu, auch wenn die Aufnahmen bereits vor 35 Jahren getätigt sein sollen.

Wie kann man die Musik von SUN RA am einfachsten beschreiben? Modern, psychedelisch, experimentell, elektronisch, expressionistisch – vergleichbar eventuell mit der Kunst von Jackson Pollock, der für seine abstrakten Gemälde zunächst belächelt und dann gefeiert worden ist, in genau diesem Kontext darf man die ungewöhnlichen Klangabenteuer des in Alabama aufgewachsenen Musikers betrachten. Bei den meisten Tracks handelt es sich weniger um kurzweilige und radiotaugliche Stücke, sondern eher um längere Meisterwerke, die den Zuhörer auf eine konzentrierte Reise durch das musikalische Universum dieses verkannten Maestros schicken. „Prophet“ bildet da keine Ausnahme, das 16 ½ minütige Titelstück ist ein ambienter Mix aus Psychedelic, Space-Electronic und frei improvisierter Keyboard-Extravaganz. Dem perkussiven Intermezzo „Infinity Excursion“ folgt das hyperaktive „The Prophet At Play“, das mich an die Experimente des japanischen Musikers Riyuichi Sakamoto aus dessen jüngeren Tagen, während sich das 12minütige „Prophet Returns“ irgendwo zwischen planlosem Synthesizer-Gewühle und von John Brown gespielter jazziger Drum-Orgie verirrt. Das lounge-chillige „They Plan To Leave“ beruhigt wieder etwas die Gemüter – im Hintergrund säuselt angenehm die Stimme von June Tyson, einer langjährigen Vokalistin im „Sun Ra Arkestra“ – im November 1992 ist die Sängerin im Alter von nur 66 Jahren gestorben. Empfohlen sei an dieser Stelle ihr einziges (posthum veröffentlichtes) Solo Album „Voice Of The Galaxies, Volume One“. Am Ende des Stücks wird es etwas lauter, als Saxophonist John Gilmore seine Arbeit aufnimmt. Der Musiker, der in jungen Jahren mit Gary Peacock und Chick Corea zusammengespielt hat, ist auch bei Jazz Fans dafür bekannt, dass er einst einem gewissen aufstrebenden John Coltrane ein paar Unterrichtsstunden verabreicht hat. Das finale „They’ll Come Back“ bestätigt den Eindruck der vorangegangenen Kompositionen – „Prophet“ wirkt abgesehen vom ersten Stück wie eine unfertige Resteverwertung findiger Marketingverantwortlicher, die wirklich jede Note verstorbener Musiker zu Kohle machen wollen. Der nagelneue Synthesizer „Prophet“ sollte damals im Studio live ausprobiert werden und das Resultat dieser Aufnahmen landete auf eben jenem Masterband, das beim Durchforsten alter verwertbarer Studiotakes wiederentdeckt und jetzt veröffentlicht woren ist. Für mich kein Wunder, dass SUN RA diese im August 1986 getätigten Probe-Aufnahmen unter Verschluß gehalten hat – er selbst hatte sie wahrscheinlich einfach nicht gut genug für einen Release befunden. Wer jetzt trotzdem auf den Keyboarder aufmerksam geworden ist, empfehle ich zum Einstieg die wesentlichen interessanteren Studio Alben „Art Forms Of Dimensions Tomorrow“ (1965), „The Futuristic Sounds Of Sun Ra“ (1962) und „The Nubians Of Plutonia“ (1974).

VÖ: 16.12.22

Verfügbar: CD & Vinyl &  Digitales Album

Empfehlung: K K K K K K K K K K

Web: https://sunra-mh.bandcamp.com/album/prophet

TOURDATEN

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HIJOKAIDAN / SISSY SPACEK “ENTROPIC”  Zurück zur Übersicht - Back to the previous page

Hijokaidan Sissy Spacek - Entropic

TRACKLISTING:

01. HIJOKAIDAN & SISSY SPACEK
01. Amok Time (11:42)

02. HIJOKAIDAN & SISSY SPACEK
02. Seven Directions (04:47)

03. SISSY SPACEK:
03. Twenty-Five Fragments (14:52)

04. HIJOKAIDAN:
04. Live At Akihabara Club Goodman (29:50) (nur CD)

Label: Helicopter
Web: https://helicopter.bandcamp.com/

NOISE CORE

Für Fans von: Pussy Galore - The Cherry Point - Hanatarash

JAPAN / USA

Hammer! Die japanischen Experimental Noise Rocker HIJOKAIDAN haben sich zusammengetan mit der in Los Angeles ansässigen Band SISSY SPACEK - nicht verwandt & verschwägert mit der mit künstlichem Schweineblut überschütteten gleichnamigen Darstellerin (remember „Carrie“?). <das hört sich an, als ob ein paar Lieder zusammengeschmissen worden sind> ist der Tenor von fassungslosen Bekannten, als ich diesen den schrägen Opener „Amok Time“ vom gemeinsamen Album „Entropic“ vorstelle. Für mich klingt diese musikalische Apokalypse einfach saugeil – das ist einer der Momente, wenn ungebügelter Krach schonungslos zur Kunstform wird. Die Beteiligten am Stück sind Gitarrist Jojo Hiroshiqe, „Sängerin“ Junko, die sich anhört wie die extraterrestrische 2019er Ausgabe von Yoko Ono – die Vokalistin hat ihre Stimme schon im Projekt „Acid Mothers Kaidan“ (eine Nebengruppe der legendären Psychedelic-Legende „Acid Mothers Temple & The Melting Paraiso UFO“) zur Geltung gebracht. Den Noise Elektroniker Toshiji Mikawa habe ich schon in diversen Videoclips vorgestellt, von den kalifornischen „Sissy Spacek“ kommen Bassist John Wiese und Charlie Mumma. Das 4-Track Album beinhaltet ein weiteres Duo-Stück: In „Seven Directions“ gesellt sich Mumma mit grunzendem wilden Urschei ans Mikrofon und steht der hyperaktiven Frontfrau gekonnt zur Seite. Hört sich in an, als ob sich ein Dämon der japanischen Hölle mit einem bodybuildenden Neanderthaler prügelt. Die zweite Vinyl-Seite ist mit dem 15minütigen metallisch krachenden „Twenty-Five Fragments“ bestückt, die CD kommt zusätzlich mit dem halbstündigen Bonus Track „Live At Akihabara Club Goodman“, in dem die japanischen Musiker ein weiteres Beispiel ihrer ungebändigten Expressionen zum Besten geben. Bei Live Auftritten der Japaner geht es oft spektakulär zu mit zerstörtem Equipment und verwüstetem Bühneninterieur und bei manchen Konzerten ist es auch schon vorkommen, dass die Protagonisten spontan auf der Bühne urinierten. Wer sich für die Vinyl Ausgabe entscheidet, braucht auf den vierten Track nicht zu verzichten, denn hier gibt es den Download-Code für das komplette digitale Album. Wer auf experimentelle Freiflüge losgelöst von weltlichem Dasein steht, wird begeistert sein - für alle Anderen ist ”Entropic” ein peitschender Schlag in die Fresse.

VÖ: 25.06.19

Verfügbar: CD & Vinyl &  Digitales Album

Empfehlung: K K K K K K K K K K

Web:  https://sissyspacek.bandcamp.com/album/entropic

TOURDATEN

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ART-I-SHOCK “Contemporary Chamber Music From Latvia”  Zurück zur Übersicht - Back to the previous page

Art-I-Shock - Contemporary Chamber Music mc

TRACKLISTING:

01.  Voltāža / Voltage
01. (Komposition: Platons Buravickis)

02.  Pieneņu lauks / Field Of Dandelions
02. (Komposition: Georgs Pelēcis)

03.  Valse Art-iShock
03.  (Komposition: Andris Vecumnieks)

04.  Silhouettes. Bahaviours
04. (Komposition: Linda Leimane)

05.  Rudens kaislības / Les passions d’automne
05. (Komposition: Rihards Dubra)

06.  Z.I.E.M.A. (Komposition: Kristaps Pētersons)

07.  Ķiršu lietus (Komposition: Zigmars Liepiņš)

AVANTGARDE

Für Fans von: Igor Strawinsky - György Ligeti - Stockhausen

LETTLAND

Und wieder einmal etwas avantgardistisches aus dem riesigen Fundus zeitgenössischer klassicher Musik aus Lettland. ART-I-SHOCK sind drei Mädels (ja, genau die auf dem Cover des Albums), die freigelöst von allen musikalischen Zwängen fröhlich drauf los spielen – GUNA SNE ist die Cellistin, die als Guna Āboltiņa geborene Musikerin war immer auf der Suche nach neuen Erfahrungen und wurde erstmals 2010 mit experimenteller Klassik konfrontiert, als sie in das “Sinfonietta Rīga chamber orchestra” einstieg und dort fortan als Solistin glänzen durfte. Am Pianist sitzt AGNESE EGLINA und für die polyrhytmischen Perkussionsattacken sorgt ELINA ENDZELE. Mit „Voltaza“ haben sie sich am Anfang ihres ersten gemeinschaftlichen Longplays eine Komposition des lettischen Pianisten Plato Buravickis vorgenommen und zelebrieren diese aufregend und temperamentvoll. Buravickis ist gerne im elektronischen Umfeld unterwegs und gastiert in einschlägigen Live-Clubs seines Heimatlandes.

Auch das „Field Of Dandelions“ lebt von der kraftvollen Melodie der Originalkomposition (Georgs Pelēcis), ist aber ruhiger und treibt mit „schumann“scher Stoik zwischen Akkordkaskaden, lyrischer Cello-Melnacholie und kristallklaren Vibraphon-Texturen. Das zwischen zauberhaftem ¾ Takt schaukelnde und kammersinfonisch swingende „Valse Art-i-Shock“ hat der Komponist Andris Vecumnieks selbst für das Girlie-Trio komponiert und arrangiert. Linda Leimane ist eine der jungen Komponisten, die sich in ihren Werken von Landschaften und atmosphärischen Regionen beeinflußen lassen – ihr „Silhouettes. Behaviours“ zeichnet weiche Grauzonen und konstrastreiche Konturen gleichermaßen – die drei Mädels wirken hier wieder extravagant im experimentellen Umfeld, das in den beiden nachfolgenden längeren Werken („Rudens kaislibas“ – im Original von Rihards Dubras – „Z.I.E.M.A.“ von Kristaps Petersons). Hier gibt es einen aufregenden Mix aus freien Improvisationen, Sprachfetzengewirr und avantgardistischer Neoklassik. In der physikalischen CD ist ein zweisprachiges (englisch, lettisch) 26seitiges Booklet eingebunden mit Infos zu Kompositionen und dem Recording, Fotos mit den drei Protagonistinnen runden die gelungene Illustration ab. Käufer der digitalen Edition bekommen (zumindest bei amazon.de) das Booklet als pdf-Datei.

VÖ: 01.12.17

Verfügbar: CD &  Digitales Album

Empfehlung: K K K K K K K K K K

Web:   http://www.trioartishock.lv/

TOURDATEN

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VLADIMIR S SYNDIKAT “HIPHOPERO”   Zurück zur Übersicht - Back to the previous page

AVANTGARDE

Für Fans von:  James Blood - James Blood Ulmer - John Zorn

GRIECHENLAND

Manchmal bewundere ich Musiker, wie mutig sie sich heutigen Anforderungen an den Konsumentengeschmack widersetzen und einfach frei von der Leber weg spielen oder komponieren - egal, ob’s jemandem gefällt oder nicht. Das griechische VLADIMIR S SYNDIKAT (bestehend aus Vladimir Tyrimos - Drums; Federico Balducci - Gitarre; Labelbesitzer Adarkah Ianqu - Elektronik) zelebriert auf der EP “Hiphopero” einen wilden Mix aus Future Jazz, ambienter Avantgarde-Oper und schräg-industriellem Space-Jazz. Im “First Act” gibt es free-jazzige Spaziergänge zwischen innovativem ”john-zorn”schem Fieldrecording und gruselig-psychedelischer Elektronik, während mich der “Second Act” an die mixolydischen Zwölfton-Genialitäten des Gitarristen James “Blood” Ulmer erinnert. Wer mehr vom ungewöhnlichen Stoff hören möchte, pflügt sich durch die Label-Diskographie weiterer artverwandter Künstler.

Vladimir S Syndikat - Hiphopero

VÖ: 26.07.19

Verfügbar: CD & Digitale EP

Kaufempfehlung:  K K K K K K K K K K

 Web: https://adarcahianku.bandcamp.com/album/hiphopero

TOURDATEN

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The Legendary Pink Dots “Malachai (Shadow Weaver Part 2)”  Zurück zur Übersicht - Back to the previous page

The Legendary Pink Dots - Malachai

TRACKLISTING:

01.  Joey The Canary
02.  Kingdom Of The Flies
03.  Encore Un Fois / Wildlife Estate
04.  Pavane
05.  Window On The World
06.  On The Boards
07.  We Bring The Day
08.  Paris 4 A. M.
09.  On The Swords Re-Imagined

Label: Metropolis Records
Web: www.metropolis-records.com
Original Release: 1993
Original Label: Play It Again Sam Records

AVANTGARDE ROCK

Für Fans von:  David Bowie - Amon Düül II - Pink Floyd (60er)

ENGLAND

Es war irgendwann im Jahr 1987, als mich mein damaliger Arbeitskollege Uwe Steinmetz ansprach, ob ich interessiert wäre, ein paar seiner alten Vinyl-Langspielplatten zu kaufen, weil er komplett auf CD umstellen wollte. <Klar, bring mal mit> entgegnete ich und wurde ein paar Tage später mit obskuren Veröffentlichungen einiger mir damals noch nicht geläufigen Bands und Musikern konfrontiert. Natürlich war ich schon Ende der 70er mit experimenteller Musik von Acts wie “The Red Krayola”, “The Residents” oder “Kiev Stingle” infiziert worden, aber diese mir vorliegenden Werke von der Wave Band “The Deep Freeze Mice”, dem englischen Duo “Dalec I” und dem Trio “Codona” (mit Don Cherry, dem Daddy der in den 90er Jahren zu Ruhm kommenden Sängerin “Neneh”) erweckten in mir das weitere Interesse, mich verstärkt in die Materie Avantgarde zu begeben. Zum ersten Male hielt ich auch zwei Albenm einer Formation namens THE LEGENDY PINK DOTS in den Händen. Die Platten waren „Brighter Now“ (1982) und “Cure” (1983) und letztere war damals – was ich später in Erfahrung brachte – vom Label „In-Phaze Records“ auf gerade einmal 2500 Exemplare limitiert gewesen.

Diese Gedanken beleben meine verschollenen Erinnerungen an das im Sommer 1980 in London gegründete Avantgarde-Kollektiv, als ich die Re-Issue des 1993er Album „Malachai (Shadow Weaver Part 2)“ in den Händen halte. Natürlich kommt von diesem Act – wenn möglich – nur Vinyl in Frage und da gibt es eine tolle Doppel-LP mit allen 9 originalen Tracks (die CD nur mit 8), die bei Erwerb des Vinyls – wie so oft in der heutigen Zeit, auch per zusätzlichen download-code auch digital gespeichert werden können. Die Musik ist wie so oft von den Briten psychedelisch-experimentell und erinnert wie im Auftakt „Joey The Canary“ an die kultigen Krautrock-Songs der legendären Kommune „Amon Düül“ aus Deutschland. Flöten, Synthesizer und vernebelte Fuzz-Gitarren umrahmen einen mystischen, nur aus der Ferne wahrnehmbaren hypnotischen Rhythmus. Das akustisch-meditative „Kingdom Of The Flies“ ist vergleichbar mit den warm-melancholischen Balladen von Greg Lake, die dieser im Gesamtkonzept der britischen Prog-Rocker „Emerson, Lake & Palmer“ immer wieder mal hören ließ. „Encore Une Fois/Wildlife Estate“ klingt – dem sonor-nasalen Gesang von Edward Francis Sharp aka “Edward Ka-Spel” geschuldet – wie ein Brüderchen eines früh-70er „David-Bowie“-Pop-Spektakels – der instrumentale Background dagegen nähert sich mit flirrenden Gitarren und Keyboards und elektronischen Loops dem Schräg-Rock der US-Band „Pere Ubu“. Das 12minütige „Window On The World“ eröffnet dem Zuhörer ein Portal in neue abstrakte Welten mit „shoegaze“igem Charakter, verstörend trötendem Saxophon und in Trance versetzenden Synthie-Keyboard-Dissonanzen.

Fazit: „Malachai (Shadow Weaver Part 2)“ klingt auch heute noch progressiver und innovativer als zahlreiche der heutzutage aktiven und sich in ewigen Wiederholungen ergehenden  Prog-Rock-Projekte. Rund 100 Alben und EPs gibt es von der niederländisch-britischen Band, ungefähr die Hälfte davon befindet sich mittlerweile in meiner Kollektion und dieses Album ist definitiv eines der Besten davon! Must Have für Experimental Rock Maniacs!

VÖ: 22.02.19

Verfügbar: CD & 2-Vinyl-LP & Digitales Album

Empfehlung: K K K K K K K K K K

Das fast komplette Werk der Band gibt es hier: https://legendarypinkdots1.bandcamp.com/music

TOURDATEN

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THOM YORKE “SUSPIRIA UNRELEASED MATERIAL”   Zurück zur Übersicht - Back to the previous page

ELECTRONIC

Für Fans von: Steve Reich - Jean-Claude Risset - Suspiria 2018

USA

Der US Musiker THOM YORKE (spielt hauptberuflich für die Rock Gruppe “Radiohead”) hat die Musik zum 2018er “Remake” des 70er Hexengrusels “Suspiria” komponiert, den Soundtrack habe ich bereits vorgestellt, jetzt gibt es eine knapp 14minütige digitale EP mit bis dato nicht veröffentlichtem, aber im Film selbst in diversen Sequenzen zu hörendem Klangmaterial. Wer immer wieder mal auf der Suche nach schaurig-gruseligem instrumentalen Stoff ist oder den Original-Score von Yorke schon besitzt, sollte hineinhören in “Suspiria Unreleased Material”, vor allem das mit einer Länge von 05:17 Minuten ausgestattete “A Conversation With Just Your Eyes” ist ein empfehlenswerter Anspieltipp - hier gefallen trist-melancholische Pianotöne zu furiosen elektronischen Rückwärtschleifen - vom ambienten Stück “Volk” (erster Link unten!) gibt es drei kurze alternative Spin-Off-Versionen.

Thom Yorke - Suspiria Unreleased

VÖ: 22.02.19

Verfügbar: Digitale EP

Kaufempfehlung:  K K K K K K K K K K

Web: https://youtu.be/vpULWBT1WEg & https://youtu.be/CfSFyLo0FXE (Interview)

TRACKLISTING

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ANDRIS DZENITIS “E(GO)”  Zurück zur Übersicht - Back to the previous page

Andris Dzenitis - EGO

TRACKLISTING:

01. Preludium. Light (09:11)
02.  Trataka. Point Noir (11:07)
03.  Om, Lux Aeterna (09:51)
04.  E(GO) (25:09)
05.  Postludium. Ice (13:53)

Radio-Philharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern (# 1)
Silesian String Quartet (#2)
Latvian Radio Choir, Agate Burkina, Gundars Dziljums (#3)
Latvian National Symphony Orchestra (#4, # 5)
Arvydas Kazlaukas (# 4)

Label: Skani

NEO KLASSIK

Für Fans von:  Yevhen Stankovych - Aleksandrs Kublinskis

LETTLAND

Die lettische Musikszene ist unglaublich reich an klassischen Komponisten, vor allem was die Neo-klassische Szene betrifft. Zu letzterer muss man ganz eindeutig den in Riga geborenen ANDRIS DZENITIS zählen, der 2007 im Alter von 29 Jahren mit dem „Fides.Spes.Caritas“, dem höchsten in Lettland vergebenen Music Award ausgezeichnet worden ist. Das vorliegende Album „E(GO)“ habe ich vom Label „Skani – Latvian Composers“ neben einigen anderen erhalten, die ich nach und nach auf meiner Webseite vorstellen werde. Die fünf Kompositionen sind live in verschiedenen europäischen Locations aufgezeichnet worden. Das 2011 entstandene „Preludium. Light (for symphony orchestra)“  wurde im September 2014 in der Congresshalle Saarbrücken gemeinsam mit der ”Radio Philharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern“ und dem Dirgenten Karel Mark Chichon gespielt. Das Stück vermischt kraftvollen Sinfonik-Prog mit der eleganten Avantgarde von Schönberg, während das nachfolgende „Trataka. Point Noir (String Quartet Nr. 1)“ mit gruselig-genialen Streichereinlagen aufwartet, die an die Musik des Soundtrack-Komponisten Bernard Herrmann (vor allem im 1972er Psycho-Thriller „Sisters“) erinnert. Die Vielseitigkeit des lettischen Komponisten zeigt sich in „Om Lux Aeterna (for choir)“, in dem der „Latvian Radio Choir“ mit den Leadvokalisten Agate Burkina (Sopran) und Gundars Dziljums (Bass) für geisterhaft-polyphonisches Experimental-Vergnügen sorgt. Dzenitis hat in der Vergangenheit auch gezeigt, dass er wie sein großes Vorbild Igor Strawinsky nicht am banalen Naturalismus interessiert ist, sondern sich stetig auf der Jagd nach harmonischen Kuriositäten befindet, gut zu hören im 25minütigen Titelstück „E(GO)“, in dem der Saxophonist Arvydas Kazlaukas die führende Rolle mit extravagentem Farbreichtum ausschmückt. Wer diesen Musiker noch nicht kennt: http://arvydaskazlauskas.com/  - das abschließende 2009 komponierte „Postludium. Ice (for symphony orchestra)“ beinhaltet erste Motive der 2012 uraufgeführten Oper „Daukas“ und wurde mit dem „Latvian Radio 3 Klassika Award“ für die beste neue Komposition des Jahres 2009 ausgezeichnet. Die CD (TT: 69:17) beinhaltet ein zweisprachiges (Englisch, Lettisch) 24seitiges Inlay-Booklet mit Infos des Komponisten zu den einzelnen Titeln, den Produktionsnotizen und einem Vorwort von Peteris Vasks, der die ersten professionellen Schritte von Andris Dzenitis als Musikpädagoge begleiten durfte. Fazit: Kein Fall für Hörer der 08-15-Klassik, wie man sie zur Genüge von Beethoven und Mozart kennt.

VÖ: 10.09.15

Verfügbar: CD & Digitales Album

Empfehlung: K K K K K K K K K K

. https://dzenitis.webs.com/ & https://soundcloud.com/arvydas-kazlauskas/andris-dzen-tis-saxophone  

TOURDATEN

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RICKY EAT ACID “AM I HAPPY, SINGING”  Zurück zur Übersicht - Back to the previous page  

Ricky Eat Acid - Am I Happy Singing

TRACKLISTING:

01. Sitting In A Diner
02. Two Beautiful Ways Of Moving Your Hands
03. Am I Happy, Singing

Bisherige Veröffentlichungen:

Talk To You Soon (2016)
Mixtape (2015)
Sun Over Hills (2014)
Three Love Songs (2014)
Summer Made Me Blue, Summer Gave Me Sky (2012)
Seeing Little Ghosts Everywhere (2011)
Haunt U Forever (2011)
Sometimes You Make People Sad (2010)

AVANTGARDE AMBIENT

Für Fans von:  GameLark - Peder B. Helland - Euphoria Again

USA

Seit nunmehr 10 Jahren betreibt der US Elektroniker Sam Ray sein Projekt RICKY EAT ACID. Keine Musik für die radio-geplagten Mainstream-Musikfans, sondern ambitionierte Klangabenteuer, die Insider-Subgenres wie „Glitch“, Experimental Drone“ und „Trigger-Ambient“ vermischen. Der neueste Output des Musikers aus Maryland ist die 3-Track EP „Am I Happy, Singing“, bei der es aber auch wie bei allen anderen vorangegangen Schöfpungen des Komponisten instrumental zur Sache geht. In „Sitting In A Diner“ blickt der Protagonist aus dem Fenster und hat sich gedanklich vertieft in nebulöse Synthie-Acid-Schwaden, während sich irgendwo in der Ferne ein fiktives – auf disharmonischen Krawall gebürstetes  – Gamelan-Orchester vorbei dudelt. „Two Beautiful Ways Of Moving Your Hands“ ist eine Herausforderung für Sinne und Ohren, Ray trennt ineinanderfließende Keyboard-Wolken abrupt und fügt die Teile später wieder an anderer Stelle zusammen, während sich der finale 17minütige Titelsong zu einer meditativ-melancholischen Klangkulisse formiert. Wer mehr hören möchte vom Musiker, der unlängst seinen 27. Jahrestag begangen hat (*25.04.91), kann sich auf bandcamp (Link unten) umschauen, dort gibt es digitale (günstige) Erwerbsmöglichkeiten diverser RICKY EAT ACID-Alben.

VÖ: 20.04.18

Verfügbar: Digitales Album

Empfehlung: K K K K K K K K K K

Web:  https://rickyeatacid.bandcamp.com/album/am-i-happy-singing

TOURDATEN

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Legende KAUFEMPFEHLUNGEN

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NDS - 1,749

Sagenhaftes Album, gehört in JEDE Sammlung, für die einsame Insel

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NDS 1,750

Sehr gutes Album, genre-spezifisch unter den  besten  1000 aller Zeiten

KKKKKKKKKK

NDS 1,850

Empfehlenswertes Album, gehört in die gut sortierte Sammlung

KKKKKKKKKK

NDS 1,950

Ganz gut gelungen, es gibt aber vergleichbare Alben im Genre

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NDS 2,050

Kann man hören, rein in die Sammlung,  bei Bedarf wieder hervorholen

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NDS 2,150

Durchschnittliches Album,  nur für Edel-Fans empfehlenswert

KKKKKKKKKK

NDS 2,250

Nicht so gelungen, es gibt Bessere im Genre und auch von diesem Act

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NDS 2,350

Langweilig, Weihnachtsgeschenk für Feinde und Finanzbeamte

KKKKKKKKKK

NDS 2,450

Schwaches Album, CD und  Cover als Unterlage im Katzenklo

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NDS 2,550

Grauenhaftes Album, ab damit in die Verbrennungsanlage

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NDS 2,650

Kackastrophal, ein Verbrechen an der musikalischen Menschheit

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